Unsere Rekonstruktionen von Schnittmustern beruhen zum einen auf Funden, die wir im Einführungstext abgebildet haben, aber auch durch auf Versuchen, Schnittmuster so zu erstellen, dass das Resultat den historischen Darstellungen entspricht.

Prinzipiell war auch in der damaligen Mode ein persönlicher Stil vorhanden; man kann nicht davon ausgehen, dass Uniformität bestand.
Bei Mägden und Knechten stand sicher das Prinzip Praktikabilität im Vordergrund, bei Höhergestellten jedoch Repräsentation.

Bei der Stoffbreite, die teilweise maßgeblich für Schnittmuster ist, haben wir uns auf 100 cm Breite festgelegt, wobei auch hier unseren Wissens nach keine Norm für das 13. Jahrhundert festzustellen ist.

Natürlich ist bei den Schnittmustern auch ein sparsamer Stoffverbrauch wichtig. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass aus einer Stoffbahn auch mehrere Gewänder geschnitten werden könnten.

Herr, knöchellang mit Reitschlitz und Umhang	Dame überlang
Knecht, über Knie	Magd bodenlang
Grundschnitt für alle Frauenkleider