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Die Gruppe

her unde massenîe ist eine Living History - Gruppe.
Wir versuchen, in unserer Freizeit bei Veranstaltungen von Museen, bei Lagern und anderen Gelegenheiten Mittelalterliches Leben darzustellen: Handelsleben im 13. Jahrhundert, genauer: Leben im Haushalt eines Kaufmannes aus Esslingen etwa 1270.

Unser Name soll dabei Programm sein: her unde massenîe ist mittelhochdeutsch und bedeutet Herr und Hausgemeinschaft, also etwa Herr und G’scherr.

Die Darstellung umfasst Szenen aus dem Alltag des Händlers, Tätigkeiten im Haushalt, den Mitarbeiterstab eines solchen Haushalts, Repliken von Alltagsgegenständen.

Wir beschäftigen uns mit Recherchen zu diesen Dingen, bauen Gegenstände nach oder geben sie in Auftrag, nähen die Kleidung dieser Zeit selbst mit Hand aus Stoffen, die in Machart, Qualität, Farbe und Beschaffenheit den damaligen entsprechen oder nahekommen.

Als Quellen dienen uns Dokumente und Abbildungen aus dem Hochmittelalter sowie die Gegenstände dieser Zeit, die in Museen und Sammlungen zugänglich sind.

Wir versuchen, unsere Darstellung tatsächlich orts- und zeitbezogen aufzubauen: d.h. wir geben Quellen den Vorzug, die aus der Esslinger Gegend um 1270 stammen.

Esslingen ist um 1270 bereits Freie Reichsstadt, das Herrschaftsgebiet der Staufer zerfällt, die Württemberger etablieren ihre Herrschaft. Gegen die erstarkende Macht der Württemberger wenden sich die Esslinger Bürger mit aller Kraft. In Erinnerung bleibt als deutliches Zeichen des Aufbegehrens die Zerstörung der Grablege der Württemberger Grafen in der Stiftskirche Beutelsbach. Vor 1321 verlegen die Grafen deshalb „ihr“ Stift nach Stuttgart. (Historisch greifbar ist nur die Verlegung!)

Der Handelsherr Martin von (aus) Sachsenheim lebt gut vom Handel mit Wein, Gewürzen und Stoffen. Seine Reisen führen ihn regelmäßig durch Süddeutschland, bisweilen sogar nach Norddeutschland, z.B. nach Lübeck. Er besitzt ein weites Beziehungsgeflecht und bezieht Waren auch aus Italien.

Natürlich reist er nicht allein: Knechte kümmern sich um die Waren und den Tross; andere Kaufleute schließen sich an, denn gemeinsam reist es sich sicherer und auch unterhaltsamer.
Städte, die auf dem Weg liegen, stellen dem Handelszug bewaffnete Lohnknechte zur Verfügung, um Leben und Habe der Reisenden zu schützen. Ein Bruder aus dem Esslinger Dominikanerkloster kann mit dem Handelsherrn unterwegs sein. Er dient ihm als Geistlicher Begleiter, Schreiber und Notar, den Brüdern seines Ordens als Bote.

In dem, was unsere Gruppe darstellt, versuchen wir, die Aufgabengebiete der einzelnen Mitglieder in diesem Händlerhaushalt vernünftig wiederzugeben: wenige an der Spitze, viele an der Basis. Da unsere persönlichen Fähigkeiten und Interessengebiete wunderbar verschieden sind, können wir doch Einblick in sehr vielfache Bereiche damaligen Lebens nehmen und im Darstellen und Nachleben anderen dies erschließen.

In den Beiträgen dieser Homepage stellen wir unsere Gruppe und das historische Umfeld ihrer Darstellung vor. Dies geschieht häufig in Überblicksartikeln. Über weitergehende Fragen oder Quellennachweise kann gerne in persönlichem Kontakt gesprochen werden.

 

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